Zitat aus „Metzler Literatur Lexikon“,
2., überarbeitete Auflage, Stuttgart 1990

Freie Rhythmen, metr. ungebundene, reimlose Verse von beliebiger Zeilenlänge und meist beliebiger Zahl unbetonter Silben zwischen den betonten, ohne feste Strophengliederung, doch häufig sinngemäß in verschieden lange Versgruppen gegliedert. Im Gegensatz zur reinen Prosa folgen die Hebungen jedoch annähernd in gleichem Abstand, auch bestimmte rhythmische oder metrische Modelle kehren immer wieder (vgl. Rilke, »Duineser Elegien«: Hexameterschlüsse). Da die rhythmische Bewegung solcher »Verse« der Aussage voll adäquat, wie von ihr diktiert erscheint, wurde auch die Bezeichnung »eigen-rhythmische Verse« vorgeschlagen. Die Gliederung in Verszeilen unterscheidet die freien Rhythmen schon optisch von der sogenannten rhythmischen Prosa…Gegenüber den früheren feierlich-gehobenen Ton werden in neuerer Zeit häufig Versuche einer Annäherung der freien Rhythmen an den natürlichen Rhythmus der Alltagssprache unternommen …“

Zitate aus „Brockhaus multimedial premium “

„Freie Rhythmen,
Metrisch ungebundene, reimlose Verse mit wechselnder Anzahl der Hebungen und Senkungen, bestimmt vom Rhythmus, häufig sinngemäß in Versgruppen gegliedert. In der deutschen Literatur u.a. bei F.G. Klopstock, dem jungen Goethe, Novalis, H.Heine, R.M. Rilke, G.Benn, B.Brecht. “
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2005

„Freie Verse
(französisch Vers libres), gereimte, meist jambische oder trochäische Verse verschiedener Länge und mit freier Zahl der Hebungen; zuerst im italienischen Madrigal, später u.a. in französischen Fabeln und Komödien des 17.Jahrhunderts, in der deutschen Fabeldichtung des 18.Jahrhunderts. Bei den französischen Symbolisten (A.Rimbaud) und deutschen Expressionisten (F.Werfel, E.Stadler) freirhythmische Verszeilen, die sich nur durch den Reim von den freien Rhythmen unterscheiden.“
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2005

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